Eine Kurzgeschichte.
Der Schulhof. Die Arena der Verurteilungen. Zoo der zukünftigen Hartz 4 Empfänger. Es gibt viele Namen dafür, doch sie meinen alle das selbe. Es gibt wirklich viele verschiedene Arten von Schülern, jedoch ähnelte keine Art auch nur ansatzweise dieser Person. Sie war weder freundlich noch sehr Intelligent, aber dennoch hatte sie ein Gefolge, das ihr überallhin folgte, währenddessen sie ihre Arroganz mit ihrem Make-up, wie eine Krone durch die Schulflure trägt. Wenn Schönheit eine Waffe ist, ist sie immer gesichert und geladen. Doch leider gab ihr diese Sicherheit nicht immer den Schutz, den sie brauchte.
An jenem Tag ging sie über den Schulhof, als sie ein 1.Klässler anrempelte. Man konnte in seinen Augen seine immer größer werdende Angst sehen. Zitternd drehte er sich und schaute nach oben in das Gesicht der 10.Klässlerin. Abwertend wurde er von ihrem Gefolge umzingelt. Sie beugte sich lächelnd zu ihm hinunter. Seine Angst begann sich durch das beruhigende Lächeln zu mäßigen. Er öffnete gerade seinen Mund um etwas zu sagen, doch das Mädchen unterbrach ihn noch bevor er auch nur einen Ton heraus bringen konnte. Mit gehässiger Stimme und verhöhnendem Unterton stützte sie ihre Hände auf ihren Oberschenkeln ab und flüsterte dem Jungen zu: „Wer glaubst du eigentlich wer du bist? Und weißt du eigentlich wer ich bin? Nein, OK. Du kleines dummes dussliges Scheißkind vergiss niemals meine Worte. Wenn du nicht weißt wer die Personen sind denen du mit deinem Anblick den Tag versaust und dann auch noch wie ein hirnrissiger Vollidiot gegen sie läufst, dann wirst du irgendwann ein echtes Problem haben. Vor allem wirst dein erstes Problem in den nächsten 20 Sekunden haben, wenn du mir jetzt nicht sofort aus den Augen trittst!“ Ihre Clique macht einen schmalen weg zwischen sich frei, durch den der Junge ohne Worte flieht, nachdem er sich eine Träne wegwischt.
Lautlachend machen sie sich noch über den kleinen Jungen lustig, als der Anführerin auf die Schulter getippt wird. Sie dreht sich um und bereut ihre Entscheidung nur wenige Sekunden später, da nicht nur ein Schlag in ihrem Gesicht als Folge gilt. Nach drei schnellen und nicht gerade verschonenden Schlägen wird der Oberzicke schwindelig. Sie fällt auf den Boden und schaut nach oben. Sie sieht ihren Lakaien von unten in die Gesichter. Sie blutet stark, doch ihre Freunde helfen ihr weder auf noch rufen sie jemanden der es tut. Eine beugt sich zu ihr herunter und flüstert ihr zu: „Du weißt, dass du es verdient hast.“ Sie stellt sich wieder gerade auf, lächelt und nickt den anderen zu. Ohne Vorwarnung fangen alle drei an gegen das wehrlose Mädchen auf dem Boden zu treten, während das zweite Mädchen schreit: „Jahre lang hast du uns unterdrückt! Weißt du überhaupt wie wir heißen? Kannst du mir nur einen Namen nennen? Na komm schon, wie heiße ich?“ Die Mädchen hören auf sie zu treten. Es herrscht für Fünf Sekunden Stille. Panisch schweift der Blick des Mädchen in alle Richtungen und plötzlich erscheint ein Lächeln auf ihren Lippen. Alle schauen sie wütend, geschockt und verwirrt an, als das bisher Still gewesene Mädchen ausrastet und die Zicke an den Haaren zu sich ran zieht: „Bist du nicht ganz Dicht? Was stimmt nicht mit dir, huh?“
Auf einmal spürt das Mädchen eine Hand auf ihrer Schulter. Sie schaut nach Links und es war die Hand des Schulleiters. Ein Schauer voller Angst überkommt das Mädchen und sie lässt die Haare des Mädchens los. Der Mädchenclan schaut gespannt den Direktor an. Mit zitternden Lippen warten sie auf seine Worte. Er lächelte und lobte mit sanfter Stimme: „Sehr gut.“ Er sah das blutende Mädchen an und sprach die Worte aus, die allen durch den Kopf gingen: „Seit der 1.Klasse warst und bist der Albtraum dieser Schule. Du schikanierst und kommandierst alle Menschen. Du bist dumm wie eine Scheibe Toastbrot und trotzdem versuchst du dein Abitur zu bestehen. Auch wenn dein Daddy dich irgendwie in deinen Traumberuf reinkauft, trotzdem wirst du es in deinem Leben zu so viel bringen, dass du nicht einmal einen Auftragsmord Wert bist.“ Mit einem höhnischem Lächeln beendet er seinen Satz. Er sieht zu dem Mädchen rüber, dass an den Haaren der Zicke gezogen hat und flüstert bedrohend: „Das nächste Mal lässt du dich hoffentlich nicht erwischen. Nicht alle Lehrer verstehen das. So, Ich hab nichts gesehen und ihr habt mich nicht gesehen. Also; weitermachen“ Geschockt starren ihn alle Mädchen an, während er an seiner Kaffeetasse schlürft und wieder zurück in Richtung Lehrerzimmer schreitet.
Bild: C.E.Huly (ohne CC-Lizenz)